Postprocessing – Nachsorge

Was nach dem verlorenen Prozess noch kommen kann?

  1. Informationen suchen, Anwalt suchen, Unterstützer suchen, Fristen wahren, …
  2. Rechtsmittel, die nächste Instanz, Verfassungsbeschwerde, Europaklage, …
  3. Abfindung mit der rechtskräftig geschaffenen Lage, Traumata verschmerzen, Konsequenzen ziehen, vollstreckt werden, Haft antreten …
  4. Gegenvorstellung machen, Öffentlichkeit suchen, Selbsthilfe organisieren, Widerstand leisten, … Und warum auch Christen dazu berufen sind.

Zu 1)
Informationen suchen, Anwalt suchen, Unterstützer suchen, Fristen wahren, …
Die Punkte dieses Schrittes sollten natürlich nicht nur, bzw. erst nach dem Prozess bedacht werden. Hierzu hat Leak6 in der rechten Spalte die Linkkategorien Orientierung und Selbsthilfe eingerichtet.

Zu 2)
Rechtsmittel, die nächste Instanz, Verfassungsbeschwerde, Europaklage, …
Dies sind die dem Bürger regulär empfohlenen Mittel, welche – da hinlänglich bekannt – hier nicht viel näher erläutert werden sollen. Ihre Benutzung sollte gut überlegt sein, aber Vorsicht:

Schon die Auslassung eines einzigen Rechtsmittels
(z. B. aus Unwissenheit)
kann den weiteren Rechtsweg u. U. endgültig verbauen!

Zu 3)
Abfindung mit der rechtskräftig geschaffenen Lage, Traumata verschmerzen, Konsequenzen ziehen, vollstreckt werden, Haft antreten …
Diese Punkte sollten auch schon vor und während des Prozesses bedacht sein, denn heut zu Tage kann für keinen Gerichtsprozess mehr im Voraus das Obsiegen garantiert werden. Erst diese Punkte in Gänze geben dem Risiko zu unterliegen sein volles, zu bedenkendes Gewicht.

Es sind die von der Gegenpartei und dem Gericht
gewollten und zu verantwortenden Punkte!

Vorwort zu 4, mit Special für Christen)
Gegenvorstellung machen, Öffentlichkeit suchen, Selbsthilfe organisieren, Widerstand leisten, … und warum auch Christen dazu berufen sind.
Hier sei zunächst gewarnt:
Dieser Weg ist deutlich teurer, als das Unterliegen nach Punkt 3 zu verschmerzen! Er beginnt mit einem Aufwachprozess und der schmerzhaften Erkenntnis, dass wir uns nicht mehr in einem Rechtsstaat befinden.

Es gibt eine ‚Spieltheorie‘ nach der man nicht einmal im Casino verlieren kann:

Man spielt bei einem Verlust einfach mit passend höherem Einsatz weiter, …
bis man das erste Mal gewinnt und hört dann auf.

Dieses System hat nur einen einzigen Haken: Es können die notwendigen Mittel noch vor dem benötigten Sieg zur Neige gehen. Und dann hat man ggf. alles verloren!

Systemspielen ist eigentlich nur eine Risikoverschiebung. Spielt man immer nach dem oben beschriebenen System, so obsiegt man fast immer mit geringem Gewinn, bis man einmal mit riesigem Verlust verliert. Das ist lediglich umgekehrt wie beim bekannten Lottospielen, wo man häufig geringe Verluste einsetzt, um auf den seltenen großen Gewinn zu hoffen. Es ist aber kein Perpetuum Mobile, kein Selbstläufer und kein Patentrezept!

Der aufgeklärte Mensch, einschließlich der vernünftigen Bibelgläubigen verabscheuen dieserart Spielereien. Gerichtsprozesse sind keine Spielereien und der ewig Besserwissende hat längst nicht allein deshalb Recht, weil er niemals aufhört, zu widersprechen. Insbesondere die Bibel warnt davor, sich bis auf die Knochen zu verausgaben (Psalm 37, 1-7):

„… Entrüste dich nicht über die Bösen, sei nicht neidisch auf die Übeltäter.
… tue Gutes, bleibe im Lande und nähre dich redlich.
… er [der Herr] wird’s wohlmachen und wird
deine Gerechtigkeit heraufführen wie das Licht und dein Recht wie den Mittag.
Steh ab vom Zorn und lass den Grimm,
entrüste dich nicht, dass du nicht Unrecht tust.
Denn die Bösen werden ausgerottet …“

Nach diesem ist es also nicht geboten, derart viel zu investieren, dass man nicht mehr für andere Eventualitäten (mit Reserven) gerüstet ist.

In Lukas 11, 21-21 sieht Jesus den Kampf ebenfalls als Kraftfrage:

„Wenn ein gewappneter Starker seinen Palast bewacht, so bleibt, was er hat, in Frieden. Wenn aber ein Stärkerer über ihn kommt und überwindet ihn, so nimmt er ihm seine Rüstung, auf die er sich verließ, und verteilt die Beute.“

Der Gewappnete und Gerüstete hat also Frieden, muss im Normalfall gar nicht erst kämpfen. Jesus spricht von Selbstverteidigung als ganz normal, weshalb sie keine eigene Rechtfertigung braucht, keine christliche Legitimation und keine dritte hingehaltene Wange.

Wir Deutschen sind mit grundgesetzlichem Schutz und logischem Denken gesegnet, gewappnet und gerüstet. Wir Bürger alimentieren mit unseren Steuern den Rechtsstaat. Die Staatsdiener sind also die unseren, von uns bezahlt und uns verpflichtet. Grundrechtsberechtigte sind wir, die Bürger. Jesus sagte lt. Joh. 13, 16:

„Der Knecht ist nicht größer als sein Herr und der Gesandte nicht größer als der, der ihn gesandt hat.“

Nach diesem ist also die Kraftfrage schon beantwortet. Die verbleibenden Fragen sind vielmehr, ob wir Bürger uns unseren grundgesetzlichen Schutz freiwillig abnehmen lassen und wie lange die gut gestellten, handlungsfähigen Bürger zusehen oder wegsehen, wenn sich unser Staat an unseren Bürgern vergeht.

Es darf nicht wundern, dass im freien Spiel der Kräfte sich die Starken über die Schwachen hermachen. Folglich müssen auch bei Zunahme staatlichem Unrechts die Schwachen am ehesten mit Verschlechterungen rechnen.


 

Weiterführende Links:

 

 

 

für die Gewaltwirkungsordnung aus Art. 20 GG!