Vorwort für Christen

Christen sehen sich aber häufig unter einer Obrigkeit zur Duldsamkeit berufen (Römer 13, 1-7).

Leak6 respektiert insbesondere das Grundgesetz, nach welchem (Art. 3 Abs. 1 GG) alle Menschen vor dem Gesetz gleich sind, Richter (in ihrer Funktion) allerdings (Art. 97 Abs. 1 GG) dem Gesetz unterworfen.

Da nun nach Art. 20 Abs. 2 GG ohnehin alle Staatsgewalt vom Volke ausgeht, ist es klar, dass entsprechend „Gottes Anordnung“ (Römer 13, 2) das Volk über den Richtern steht und der einzige Souverän ist, der Freiheitsrechte zum frei geplanten Auslösen von Staatsgewalt hat.

Der Nichtgebrauch von Freiheitsrechten ist allerdings so sträflich, wie der Nichtgebrauch von Talenten (Matth. 25, 14-30).

Wie auch dieses biblische Beispiel erhellt, ist jeder Auftrag erst mit der Endabnahme / Endkontrolle durch Auftraggeber abgeschlossen.

In der Prinzipal-Agenten-Theorie ist also das Volk der Auftrag gebende und kontrollierende Prinzipal und die Staatsgewalten (Legislative, Exekutive und Judikative) sind die ausführenden, verpflichteten, keine Willkürfreiheiten habenden Agenten.

Der gute Christ ist also auch ein guter Staatsbürger. Und im Gegensatz zu den vielen nichtchristlichen Politaktivisten, welche für das Funktionieren der Demokratie immer wieder (und nicht zu Unrecht) die Meinungsfreiheit aus Art. 5 Abs. 1 GG betonen, geht die Berufung des Christen noch weiter: Der Christ hat die Aufträge,

Was nicht weh tut, wird jedem Christen gerne zugestanden. Christen dürfen sich gerne ausbeuten lassen, z. B. für Tafeldienst.

Als erstes Lehrbeispiel ist Tafeldienst eine freiwillige Umverteilung von Lieb über Arm nach Skrupellos.

  • Die lieben Helfer werden beschäftigt, gebunden, ablenkt, sowie in seinen Ressourcen für spontane Nothilfe beeinträchtigt.
  • Die Bedürftigen sehen zu speziellen Wegen und zur Akzeptanz abgesenkter Qualitätsmaßstäbe genötigt. Mitunter erfahren sie sogar den wertmäßigen Abzug bei anderen Unterstützungsleistungen.
  • Die Skrupellosen haben noch weniger Entsorgungskosten und noch weniger Steuerlast. Unser Sozialstaat wird aus seiner Verantwortung entlassen und dadurch noch asozialer. Es bleibt sogar noch mehr Geld übrig, um davon z. B. Waffen zu kaufen.

Das Bewirken einer langfristigen Verbesserung durch den zunächst vorbildlich erscheinenden Tafeldienst steht also mindestens sehr in Frage.

Ein zweiter Punkt ist die Frage, ab wann man sich mitschuldig (Offb. 18, 4) macht, wenn man in stillschweigender Teilhabe am umkippenden Rechtsstaat partizipiert, für alle sichtbar daneben steht und dazu schweigt.

Während Christen auf solide Grundlagen, wie ewige Wahrheit, stimmige Logik, Sinngebung und Endsieg vertrauen, fehlt all dieses denen, die sich für Zufallsprodukte halten und die ihre Ordnungen immer wieder abwandeln. Letztlich haben sie keine Antwort auf die Fragen, was ethisch und moralisch geboten ist und warum ausgerecht sie jedes mal richtig handeln sollen. Folglich greift bei ihnen die Vorteilslogik mit Maximen, wie z. B.

lüge nur, wenn sich’s auch lohnt!

Richter, die nach dieser Maxime handeln, machen sich schon bei der Frage des Lohnens selbst zum Maß aller Dinge. Sie halten weder an ihrem Richtereid (§ 38 DRiG), noch sind sie ihrem Auftraggeber treu.

Es bleibt im Prinzipal-Agenten Verhältnis zur selten gestellten Frage der Treue zu bemerken:

Wer eine Aufgabe nicht erkennen kann, wird sie niemals lösen.
Wer sie nicht erkennen will, ist fehl am Platz!

 

für die Gewaltwirkungsordnung aus Art. 20 GG!